Fischerspruch 2022

Gott zom Gruaß ui Fischrfreind,
endlich semr heit vreint,
beim Brunna auf em Schrannaplatz.
Vor´s en Bach gaut ond en d´Gompa,
drenk ih auf ui aus meim Homba,
d´Fischrdag bleibt onsr Schatz.

 

Seit mir ons des letschtmoal troffa,
isch so viel d´Bach na gloffa,
drei Jauhr Vakanz warad it sche.
Zwoimoal durfdat mir it fischa,
ond dahoi Forella discha,
so was derf´s gar niea me ge.

 

Jetzt daurat halt, mir weard it bang,
mei Fischrschpruch dreimoal so lang,
so viel geit´s zom Schwätza.
Isch bloß a Schpaß, ih be doch gscheit,
zom Schluß haut jedr gwieß gnua Zeit,
om an Bach zom wetza.

 

Bsondrs diea wo jedr rennt,
diea bis na zom Kuahberg wend,
moinat was se vrwischat.
Hoffat auf d´große Fang,
odr d´Gsichtr werad lang,
weil oi hand scho schwaz gfischat.

 

Ih griaß alle Roatskollega,
nui ond alt ganz ovrweaga,
der Krois isch buntr wora.
Wiea d´Gsellschaft gilt´s für s´Parlament,
alle ihren Vrtretr wend,
ond dond ihr Brettle bohra.

 

En bsondra Gruaß gilt meimOBe,
der fend´s em Roathaus gar so sche,
drom Vrlängerung will hau.
Diea Oigne hand ehn nominiert,
ond hoffat, dass au nix bassiert,
s´Rädle weitr laufa lau.

 

Er ka schwätza, moderiera,
sich für d´Leit interessiera,
ond d´Wähler dond ehn loba.
Beim Chef sei vo Leit ond Haus,
wenn s´Referat schieaßt obanaus,
isch no weng Luft noch oba.

 

Ma ka´s it wirklich oft gnua sa,
d´Vrwaltung isch für d´Bürger da,
wer zahlt den ganza Lada?
Am End vom Dag sott´s leichtr gau,
ond gholfa wära Ma ond Frau,
egal wo´s druckt em Maga.

 

Bsondrs jetzt wo s´Geld weard mau,
wiea wär´s mit Bürokratieabbau?
Des schpart zudem au Koschta.
Diea viele Regla send a Graus,
ond selta kommt was Bessers raus,
ma briecht it jeden Poschta.

 

Füar jeden Scheiß brauchsch heit drei Schtempl,
fehlt bloß oi Zettl bisch d´Sempl,
alles weard dann kontrolliert.
Zwoi Löcher – ond en Ordner nei,
oder schpeichra als Datei, dann
neamad sich me intressiert.

 

Am Hühnrberg isch d´Schtimmung toll,
ond d´Halle weard fascht immr voll,
wenn d´Indianer legat los.
Beschte Werbung füar onsr Schdtadt,
schtolz isch wer so en Schportclub hat,
d´ganz Verei schaffat famos.

 

Diea Artikel vo de Baura,
Schtuckra zwölf dond übrdaura,
jetzt scho bald fünfhondert Jauhr.
S´Schtädtle duat des Thema nutza,
für s´Jubiläum alles butza,
feirat Freiheit en oim Chor.

 

Freiheit isch mit s´högschte Guat,
dofüar zom Schtreita braucht viel Muat,
des gilt füar alle Weasa.
S´gaut it drom wer sich s´Moischte nemmt,
sondern wiea viel ma andre gönnt,
dond des frei niea vrgeassa.

 

Es jaumrat viele omanand,
ond maulaut bloß wiea schleacht s´es hand,
s´Elend feirat in oim Drom.
Viermoal em Jauhr gaut ma auf d´Rois,
in Ländr wo ma gar nix woiß,
sauat om d´Globus rom.

 

Bei ons dahoi isch´s doch au toll,
ond Schtroßa wärat it so voll,
em Klima kennt´s au nutza.
Guat füar d´Ranza ond d´Schnauf,
hockat meh Leit auf s´Fahrrad nauf,
koi Energie vrbutza.

 

Ab morga kommat d´Wallaschtoinr,
des derf au sei weil bei ons koinr,
lobat Morda, Krieag ond Siega.
Mir feirat mitnand ond alle Gäscht,
a Bürger- ond a Hoimatfescht,
des nutzt au em Frieda.

 

Jetzt Kenig Walter do guck na,
auf em Faß isch´s wonderbar,
den Blick muasch bald scho missa.
Hocksch drei Jauhr auf em Birkathro,
füar bloß oin großa Fisch zom Loh,
bald wearsch in Rente miassa.

 

Mit ui war´s wiedr wondersche,
ihr Brüadr dond guat obacht ge,
auf d´Fisch ond was sonscht schnabbat.
Beigat it zviel en Kiebl nei,
em Bach sott jedr zfrieda sei,
ond neamad weard vrdabbat.

Höh! Höh! Höh!