24.07. – 31.07.2022

Fischertagsverein

Bonza Regl

Regina Bonz wurde am 07. Juni 1834 um 11 Uhr geboren. Ihre Eltern waren der Küfer (später "Sacktrager") Carl Leopold Bonz und dessen Ehefrau Catharine, geb. Huith.
Getauft wurde Regina am 08. Juni 1834 in St. Martin von Pfarrer Balthasar v. Ehrhart. Ihre Paten waren der Schreiner Martin Gäble und die Metzlerin Regina Geiger. Die Familie wohnte zunächst in der Pfaffengasse 2, später An der Mauer 4. Im Alter von fast sieben Jahren verlor Regina ihre Mutter.
Die zweite Frau des Vaters und Reginas Stiefmutter wurde Anna Maria, geb. Rehklau. Zumindest eine Tochter, Sybilla Caroline, wurde der Familie am 25. August 1846 geschenkt.
Am "zweiten Februar, mittags um 12" brachte im Jahr 1865 die "ledige Sacktragerstochter Regina Bonz" die Tochter Luisa Margarethe zur Welt. Der Vater wird im Taufbuch leider nicht erwähnt. Das Mädchen verstarb jedoch bereits am "zwanzigsten Februar, abends um 4 Uhr", im Alter von 18 Tagen. Eine Todesursache wird im Bestattungsbuch von St. Martin nicht genannt. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Regina in der Spitalgasse 8, der späteren "Pfründe" (heute Nordteil des Bürgerstifts).

In den Einwohnerbüchern von 1871 bis 1904 wird bei ihr in der Rubrik des Berufes jeweils "ledig" genannt. Aus dem Bestattungsbuch von Unser Frauen erfahren wir eine Konkretion, "ledige Zugeherin". Heimatdichter F. W. Hermann hebt sie im Gegensatz zur "Jongfer Höflichkeit" oder zur "Zwetschgakäthr" besonders hervor. Mit ihrem Leierkasten war die wohl nicht besonders hübsche Frau, mit großem Mund und unförmiger Nase ausgestattet, auf allen möglichen Festivitäten anzutreffen und verdiente sich dort ein wenig Zubrot. In späteren Jahren war Regina noch wohnhaft in der Spitalgasse 8 ("Schächtelesanstalt", heute Südteil des Bürgerstifts), beim Obsthändler Jakob Schauppel in der Rosengasse 8, in der Lindauer Str. 3 und in der Kempter Str. 17. Am 28. Januar 1910 verstarb Regina Bonz an den Folgen eines Schlaganfalles. Die Beerdigung fand am 20. Januar 1910 statt.

In die Rolle der "Bonza Regl" schlüpften am Fischertag bisher Elisabeth Manz, Gerlinde Batscheider, Anna Huslik und Steffi Klotz.

(Herbert Heuß)

Friedrich Wilhelm Hermann
Bunza Regl


Wia wars doch vor em Kriag so schö,
Was hauts für nette Mädla ge!
Und waret nemme alle jung,
Se hant doch ghet en bsondra Schwung.

Was war no des oft für a Freid,
Wenn komma "d´Jungfer Höflichkeit"!
Mit ihrem Kreatle schtaut se na
Und biatet oim Zitrona a.

Au bsonders nett war Zwetschgakäthr;
Zwar Turabull, dia war no nettr;
Doch mit d´r Orgl all vora
kommt schneidig Bonza Regl a.

A Jungferle so liab und schö,
A bißle trüeb scho war ihr Tä,
Ihr Gsichtle war voll großer Pora
Und´s Göschle roicht fascht bis an d´Ohra.

Ihr Näsle blau und gre und rot,
A Form wia´s Gschöpfteweckabrot;
Und gucket haut se ganz verliabt,
Sobald se ebbes gschenkt haut kriagt..

Se war ja überall bekannt;
Isch wo a Markt in Schtadt und Land,
A Hochzeit odr sonsch a Feier,
Isch d´Regl dau mit ihrer Leier.

Ganz gravitätisch war ihr Gang,
D´r Schlepp am Rock war ziemle lang,
A hella Blus mit Blümla dra,
I sieh se heit no komma a.

Sieh luschtig flattera im Wend
Die Bendl, dia am Hüetle send,
So schtaut se na wia a Subrett,
I sieh no wia se d´Orgl dreht.

Und heazigliab kommt us ihr raus
Des Maleliad und´s Bienahaus;
Se singt als wia a Vögele –
Des war as "Bunza Regele".